Gegen Sicherheits- und Militärforschung an der MLU – Studierende fordern eine Zivilklausel

Bundespräsident Joachim Gauck wirbt seit einigen Jahren für eine »Kultur des Engagements«. Deutschland müsse seine internationale Verantwortung wahrnehmen, das heißt: auch militärisch. Und auch Wissenschaft und Forschung sollen dieser Verantwortung nachkommen. Auf der 50. Sicherheitskonferenz in München fragte Gauck in der Eröffnungsrede rhetorisch: »Ist es nicht an der Zeit, dass die Hochschulen mehr anbieten als eine Handvoll Lehrstühle für die Analyse deutscher Außenpolitik? Muss nicht auch die Sicherheitsforschung gestärkt werden?« An der Uni Halle nimmt man diese Forderung ernst. Der Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Politik wird von der Sicherheitspolitik finanziert. Nato, das Verteidigungsministerium und militärische Think Tanks sind Drittmittelgeber für die Forschung von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Johannes Varwick. Er versteht sich als Teil der sicherheitspolitischen Community. Der Arbeitskreis Zivilklausel des Studierendenrates kritisiert Varwick dafür scharf. Unter dem Deckmantel der Sicherheitspolitik werde hier Militärforschung finanziert und betrieben. Der AK fordert schon seit Jahren die Einführung einer Zivilklausel im Statut der Universität. Das heißt, die Uni solle sich selbstverpflichten, nur für zivile Zwecke zu forschen. Obwohl der Rektor Udo Sträter schon vor drei Jahren Bereitschaft gezeigt hat, solch eine Klausel einzuführen, ist seither nichts passiert. Der AK will nun Druck machen und den Antrag zur Zivilklausel in die Gremien der Uni tragen. Radio Corax hat sich mit Vincent vom Arbeitskreis Zivilklausel darüber unterhalten.

Hier erreicht ihr den AK Zivilklausel: https://www.stura.uni-halle.de/ak-zivilklausel/

 

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