„Merlin oder das wüste Land“ auf der Burg Giebichenstein

Merlin, der Zauberer an der Seite von König Artus versammelt die Ritterinnen und Ritter um den ersten überlieferten Runden Tisch der Menschheitsgeschichte. Scheinbar gelingt Merlins Vision der Tafelrunde: man spricht miteinander, findet Ausgleich und verbündet sich, anstatt sich die Köpfe einzuschlagen. Unterschwellig gärt es jedoch: Neid, Statuskampf und Intrigen bedrohen den Pakt. Am explosivsten ist die unerfüllbare Liebe von Sir Lancelot und Königin Ginevra. Die Tafelrunde droht zu zerfallen, es wird spürbar, dass ihre Idee nicht mehr zündet. Unsere Spielorte Burg Giebichenstein und Schloss Kannawurf holen uns unmittelbar in eine Zeit voller Unsicherheit, eine Zeit, in der hierzulande dicke Mauern nötig waren, um das Überleben der Bewohner zu sichern. Das Völkerschlachtdenkmal mit seiner zwiespältigen nationalistischen Aussage bedarf einer ständigen Neuaneignung durch die Gegenwart. Alle drei Orte fordern uns auf, uns der Verletzlichkeit unseres momentanen Friedens bewusst zu sein. Das Stück „Merlin oder Das wüste Land“ von Tankred Dorst schafft einen gewaltigen Brückenschlag von der sagenhaften Vorzeit bis ins Heute. Die Spieler beginnen gemeinsam mit ihrem Publikum eine Reise durch die Zeiten. Zwischen Clownsspiel und Tragödie liegt ein wüstes Land.  Wir sprachen dazu mit Simon van Parys und Astrid Kolhoff.

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