Seit Monaten wird auf der Silberhöhe gegen rumänische Familien gehetzt , die im Rahmen der „Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU“ nach Halle gezogen sind. Ob auf Facebook, auf der Straße oder beim Einkaufen – alltäglich wird den Roma mit rassistischen Beleidigungen, Ablehnung und Vorurteilen begegnet. Den Worten folgten Taten: eine sogenannte Bürgerwehr will laut Selbstauskunft für „Ruhe und Ordnung“ sorgen und erzeugt ein Klima der Angst für alle, die als Nichtdeutsche wahrgenommen werden, vor allem aber für die angegriffenen und diskriminierten Roma. Aus der Bürgerwehr wurde die Gruppe „Brigade Halle“. Darin versammeln sich nach Einschätzung von Tortsten Hahnel vom Bündnis gegen Rechts etwa 15-20 teilweise stadtbekannte Neonazis. Diese nationalistische Gruppe hatte für den 5. Dezember eine rassistische Demonstration durch die Silberhöhe angekündigt. Unter dem Motto „Asylflut stoppen!“ sollten bis zu 3000 Neonazis und Hooligans nach Halle kommen. So die Hoffnung des Anmelders der Demo. Auch Angehörige der „Hooligans gegen Salafisten“ waren angekündigt. Doch zu der rassistischen Demo kam es nicht. Die Anmeldung scheiterte an Selbstüberschätzung und den Auflagen durch die Polizei. Kurz nach der Anmeldung wurde sie wieder abgesagt. Das Bündnis gegen Rechts hat trotzdem für den selbigen Tag zu einer Demonstration gegen Rassismus aufgerufen. Unter dem Motto „Rassismus entgegentreten – Everybody’s welcome!“ demonstrierten am Freitag etwa 400 Menschen durch die Silberhöhe.
Über die Hintergründe der Bürgerwehr und der neonazistischen Gruppe Brigade Halle, die eine antirassistische Demonstration in der Silberhöhe notwendig machte, haben wir mit Torsten Hahnel vom Bündnis gegen Rechts gesprochen.