Vor dem Landgericht wurden am 8. Februar zwei Neonazis verurteilt: Carsten M. wurde zu 3 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt, Martina H. zu einem Jahr und 2 Wochen auf Bewährung. Ihnen wird zur Last gelegt, nach einer verhinderten Nazidemo am 1. Mai 2017 mehrere Menschen in Halle aus Autos heraus gejagt und angegriffen zu haben. Die Angeklagten gehören zu einer rechten Gruppierung, die sich selbst als „Aryans“ bezeichnet.
Im Verlauf des Prozesses wurde von mehreren Seiten die Rolle der Staatsanwaltschaft Halle kritisiert, die den rechten Hintergrund der Taten nicht ausreichend berücksichtigt habe. Im Rahmen der Verhandlungen war auch bekannt geworden, dass ein hessischer Polizist Informationen an die Angeklagte weitergegeben hatte. Da die zwei Verurteilten nicht alleine handelten, müssen nun weitere Strafprozesse folgen, so Valentin Hacken, Pressesprecher des Bündnis Halle gegen Rechts. Mit ihm sprachen wir über die Hintergründe des Gerichtsprozesses.