Wer an einer Hochschule studiert genießt bekanntlich ein Privileg. Wer beruflich in der Wissenschaft bleibt umso mehr. Doch das zugeschriebene Privileg spielgelt sich in den Beschäftigungsbedingungen von NachwuchswissenschaftlerInnen nicht wider. Die sind in und außerhalb von Universitäten vielerorts geradezu prekär. Anstelle von Festanstellungen werden an Universitäten und an außeruniversitären Forschungseinrichtungen immer häufiger Stipendien vergeben. Die haben den Nachteil, dass sich die Pomovierenden selbst Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversichern müssen. Am Ende bleibt nicht mehr viel übrig zum Leben. Diesen Trend bestätigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion des Bundestages „zu den Beschäftigungsverhältnissen von Promovierenden an außeruniversitären Forschungseinrichtungen“. Insbesondere die Max-Planck Gesellschaft und in geringerem Maße die Helmholtz-Gemeinschaft würden trotz steigendem Budget immer mehr Stipendien anstatt Festverträge vergeben.
Doch auch innerhalb der Universität finden sich NachwuchswissenschaftlerInnen in prekären Beschäftigungsverhältnissen wieder. Ein Problem stellt dabei auch die fehlende Interessenvertretung von Promovierenden gegenüber der Hochschule dar. Um das zu ändern hat sich vor einem Jahr die Promovierendeninitiative der Uni Halle gegründet. Sie fordert unter anderem die Einrichtung eines Promovierendenrates.
Ein Gespräch mit Petra Sitte, Forschungspolitische Sprecherin der Fraktion die Linke im Bundestag und mit Frank Ursin, Sprecher der Promovierendeninitiative der Uni Halle.