Die Unterbringung von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften ist häufig desolat. Oft stehen nicht die Bedürfnisse oder das selbstbestimmte Leben der Geflüchteten im Vordergrund, sondern eine möglichst kostengünstige Unterbringung. Auch in Sachsen-Anhalt werden selbst rechtliche Mindeststandards der Unterbringung nicht immer eingehalten. Halle sieht die Lage etwas besser aus. Geflüchteten wird es bisher oft ermöglicht, sich nach der zentralen Erstunterbringung eine eigene Wohnung zu suchen. Zuletzt wurden jedoch auch hier neue Flüchtlingsunterkünfte am Rand der Stadt eingerichtet. An der Peripherie, in einem Gewerbegebiet in Halle Trotha, soll womöglich auch eine neue Zentrale Aufnahmestelle für Sachsen-Anhalt entstehen. Doch Geflüchteten sollte ein angenehmeres Leben und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden, indem sie innenstadtnah untergebracht werden, beispielsweise im hallischen Paulusviertel oder im Zentrum. Auch wenn die Stadt mit der Ankündigung, Unterkünfte in dem Maritim-Hotel und in der Jugendherberge in der August-Bebel Straße zu schaffen, reichen diese zentralen Massenunterkünfte nicht aus, um ein würdiges Wohnen zu ermöglichen. Am 19. September 2015 soll in Halle/Saale soll deshalb für eine innenstadtnahe Unterbringung von Geflüchteten demonstriert werden, die sich an dezentralen Wohnraum orientiert! Radio Corax sprach mit Stephan und Marie, zwei der InitiatorInnen der Demo, über die Motivation der Demonstration und die aktuelle Unterbringungslage in Halle und Sachsen-Anhalt.
Die Demonstration startet am 19.09.15 um 14.00 Uhr an der Pauluskirche. Weitere Infos auf Facebook oder auf dem Blog refugeeswelcometopaulusviertel.