„Der Geschäftsführer hat sich korrekt verhalten“ – Detlef Wend (SPD) zur Absetzung der Opernintendanz

Vergangenen Freitag wurde bekannt, dass der Aufsichtsrat der Bühnen Halle den Vertrag des Opernintendanten Florian Lutz nicht verlängert hat. Umgehend hagelte es Kritik für diese Entscheidung. So haben beispielsweise sämtliche Rektoren der Kunsthochschule BURG Giebichenstein die Entscheidung als „herben Verlust für die die Kulturstadt Halle und auch die gesamte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts“ bezeichnet. Warum wurde die Entscheidung dennoch getroffen? Wer diese Frage stellt, begibt sich auf ein vermintes Gelände: Lag es am kritischen Programm des Intendanten, an finanziellen Gründen, an persönlichen Vorlieben oder strukturellen Problemen?
Radio Corax begibt sich auf Spurensuche und sprach zuerst mit einem Kritiker des Teams um Opernintendant Lutz: Detlef Wend. Wend ist Aufsichtsratsmitglied und SPD-Stadtratsabgeordneter.

2 thoughts on “„Der Geschäftsführer hat sich korrekt verhalten“ – Detlef Wend (SPD) zur Absetzung der Opernintendanz

  1. Frank Jäger

    STÖRUNG DES BETRIEBSFRIEDENS UND IMAGESCHADEN

    Man könnte es auch als massive Störung des Betriebsfriedens bezeichnen, was Herr Wend hier treibt während er gleichzeitig der Oper Halle einen erheblichen Imageschaden zuzufügen versucht. Ein Repräsentant einer Kulturinstitution beteiligt sich hier an einer immer dubiosere Ausmaße annehmenden Schlammschlacht und zieht bei dem Versuch Intendant Florian Lutz zu demontieren alle Register: Lügner! Eine Kritikerverschwörung! Rektoren der BURG haben alle keine Ahnung über den eigenen Fachbereich hinaus! bis hin zu Verschwörungstheorien hinter einem offenen Brief, den über dreißig Intendanten und Prominente des Kulturbetriebs deutschlandweit unterschrieben haben.

    Solche Kulturpolitiker sind für den Kulturstandort Halle eine Katastrophe! Man bekommt eine Ahnung, was der OB mit seiner Aussage meint: „Das volle Programm, wenn es darum geht, Unfrieden zu stiften.“

    Herr Wend bezichtigt Herrn Lutz der Lüge und zitiert ihn im selben Satz falsch. In der Pressemitteilung ist wörtlich von einer „Entscheidung in Richtung eines Generalintendantenmodels“ zu lesen. Was das genau heißt, mag Herr Lutz alleine wissen, aber von einer gefällten Entscheidung ist nicht die Rede.

    Herr Wend bezieht sich positiv auf die in der Oper Halle durchgeführte Podiumsdiskussion zum Thema „Kunst und Geschäft – Wie können künstlerische und kaufmännische Verantwortung auf Augenhöhe zusammenarbeiten“. Er führt aus: „Ich bin da ganz offen. Es gab ja diese Podiumsdiskussion und das ist unser Theater, das ist das Theater der Bürger hier und da sollen alle, da dürfen alle einen guten Anteil daran haben, der Entwicklung einen Drall zu geben.“
    Das ist erstaunlich, hatte Herr Wend doch gemeinsam mit anderen Fraktionen versucht, OB Wiegand von der Teilnahme abzubringen und damit genau diese Veranstaltung zu verhindern. Andreas Montag kommentierte in der MZ: „Was bringt Sie auf die Idee, Dinge von öffentlichem Interesse gehörten nicht in die Öffentlichkeit?“

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  2. Peter Dehn

    Es ist ein Skandal und erheblicher Schaden für die Kulturstadt Halle. Wer Änderungen will, weil seiner Meinung nach sich nicht alle Konsumenten mitgenommen fühlen, muss reden. Aber nicht schlachten. Und dann noch einem notorischen Phrasendrescher Rosinski auf den Leim gehen.

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